Ausstellung Touch Down
von Michael Soltau

Videoinstallation

Ausstellung Michael Soltau Touch down 2019

Ausstellung von Michael Soltau

Die Fotografische Sammlung – Schloss Kummerow präsentiert zum ersten Mal eine Videoinstallation im Kabinett. Die Sonderausstellung Touch Down von Michael Soltau besteht aus einer multimedialen Inszenierung die Licht, Klang und Raum miteinander verbindet. Für den kürzlich in den Ruhestand gegangenen Professor für Bildende Kunst und visuelle Medien steht die Arbeit mit Fotografie, Video, Installation und Performance im Mittelpunkt. Die Videoinstallation „Touch Down“, die auf Schloss Kummerow gezeigt wird, besteht aus vier in fotografischer Anmutung reduzierten Rückprojektionen fliegender Federn auf semitransparenten Glasflächen. In zeitlupenartigem Rhythmus nähern sie sich der Bildfläche, bevor sie sich nach einem kurzen Moment des Innehaltens wieder entfernen.

*** Die Eröffnung der Sonderausstellung Touch Down findet am Donnerstag, den 5. September 2019 um 18 Uhr statt. ***

Zwiegespräch zwischen dem Künstler Michael Soltau und Aileen Kunert von der Fotografischen Sammlung – Schloss Kummerow

Schloss Kummerow: Als ich Ihre Videoinstallation zum ersten Mal sah, dachte ich sofort an eine zum Leben erweckte Fotografie. Wie wird Touch Down von anderen Betrachtern wahrgenommen?

Michael Soltau: Die Installation wurde ja im Rahmen der Ausstellung „PINK PONG“ im Jahre 2010 in Szczecin erstmals gezeigt. Dort war sie Teil einer Reihe von Räumen, die den Zuschauern kabinettartig in der Villa Lentz präsentiert wurde. Gerade im Reagieren auf die jeweilige räumliche Situation, im Entwickeln einer Dramaturgie der zu begehenden Räume wird die Wirkung für den Rezipienten sichergestellt. Von aufmerksamer Verunsicherung bis hin zu freundlicher Sympathie habe ich bisher offenes Interesse für die Arbeit registriert.

Schloss Kummerow: Die Übergänge zwischen Fotografie und Bewegtbild werden immer verschwommener. In der fotografischen Sammlung zeigen wir bereits einige Videos. Daher war es für mich ein logischer Schritt auch das Kabinett mit Videokunst zu bespielen. Wie empfinden Sie das Verhältnis zwischen Fotografie und Videoinstallation?

Michael Soltau: Seit meiner intensiven Auseinandersetzung mit den audiovisuellen Medien im Bezugsfeld Bildender Kunst während meines Studiums in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war ich von Beginn an davon überzeugt, dass die Verwendung gerade der Videotechnik einen anderen Umgang erfordert, als das neue nun für jedermann verfügbare  Medium als preisgünstigen Filmersatz zu begreifen. Gerade die Möglichkeit, sich der Gegenwart im Bild zu vergewissern war eine besondere Herausforderung. Als zusätzliches Gestaltungsmedium kam der Ton hinzu, der die räumliche Inszenierung geradezu soghaft nach sich zog. Ein Bildender Künstler ist nach meiner Auffassung letztlich immer an einem Bild interessiert. Ein Filmemacher erarbeitet ein drehbuchartiges Narrativ mit Handlungsablauf.  Dieses Moment kommt in der Bildenden Kunst vor allem in der Performance zum Tragen. Sicherlich gibt es heute auch Übergangsformen und Durchdringungen, die sich gerade in der medial geprägten Alltagswelt gegenseitig inspirieren.

Die zunehmend hochauflösenden Videotechniken haben gegenwärtig eine Perspektive eröffnet, dass die Fotografie und das Video sich in der technischen Perfektion annähern und gerade in den Möglichkeiten der Bearbeitung einander nahezu gleichkommen. Somit bewegt sich das minimal bewegte Videobild zunehmend in Richtung des Standbilds der Fotografie. Daraus ergeben sich interessante neue Ausdrucksformen im Ausstellungskontext.

Biografie Michael Soltau

1953 geboren in Oldenburg/Oldenburg
1974 – 1980 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart
1975 – 1977 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart

Seit 1983 Freie künstlerische Tätigkeit und Lehrtätigkeit
1984 – 1994 Lehrauftrag an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1990 – 1992 Lehrauftrag an der Fachhochschule in Konstanz am Institut für Kommunikationsdesign
1992 – 1997 Künstlerisch-Wissenschaftlicher Assistent an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
1996/97 Gastprofessur an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/M.

1997 – 2019 Professur an der Universität Greifswald /Caspar-David-Friedrich-Institut (Bildende Kunst, visuelle Medien und ihre Didaktik)

2002 – 2004 Mitglied im Kulturbeirat des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern

2005/2006 Mitglied der Europäischen Kommission zur Auswahl Künstlerischer Projekte Culture 2000 Programme/Visual Arts in Brüssel

Michael Soltau lebt und arbeitet in Leipzig und Greifswald.
www.michael-soltau.de

Die Sonderausstellung

Zeitraum der Ausstellung
06. September – 31. Oktober 2019

Eintritt Sonderausstellung: 7,50 EUR p. P.*
Gruppen (ab 20 Erwachsenen): 6,00 EUR p. P.*
Jahreskarte: 50,00 EUR p. P.*

* inkl. Eintritt zur Fotografischen Sammlung

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Ausstellungsort

Schloss Kummerow
Dorstraße 114

17139 Kummerow
Mecklenburg-Vorpommern

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